Zartbitterschokolade aus Modica- Pasticceria Spinnagghi
Zartbitterschokolade aus Modica- Pasticceria Spinnagghi
Die Rezeptur wurde wahrscheinlich durch die Grafen von Modica aus Spanien überliefert. Deren Adelshaus war im 16. Jahrhundert, während der spanischen Vorherrschaft auf Sizilien, die einflussreichste Feudalmacht im Süden Italiens. Noch heute gibt es in Form der Chocolate a la piedra eine ähnliche Zubereitungsform in Spanien; auch in Mexiko und Guatemala sind derartige Sorten bekannt. Bevor das Produkt eine international bekannte Spezialität wurde, war es eine festtägliche Nachspeise in Adelsfamilien. Gemahlener Kakao von São Tomé, dem die Kakaobutter nicht entzogen wurde, wird auf höchstens 40° erwärmt. Der Masse wird Zucker beigefügt und eventuell ein Gewürz wie Zimt, Vanille, Ingwer, Chili, gemahlene Mandeln oder Nüsse oder geriebene Schalen von Zitrusfrüchten. Der Kakaoanteil beträgt 45 % bis 90 %. Bei der traditionellen Zubereitung von Hand wurde die Masse in einer halbmondförmigen, erwärmten Form aus Lavagestein in mehreren Schritten mit Rollen unterschiedlicher Dicke ausgewalzt, bis sie die gewünschte Konsistenz hatte. Heutzutage geschieht dies mittels Maschinen. Die fertige, warme Schokoladenmasse wird dann in Zinnformen in Form dicker Tafeln ausgegossen. Die Zuckerkristalle lösen sich bei diesem Verfahren nicht auf. Die fertige Schokolade hat daher eine körnige, raue Konsistenz, mit Einschluss kleiner Luftblasen; sie krümelt beim Zerbrechen. Im Verkauf sind die Tafeln an der Oberfläche durch ausgeschiedene Kakoabutter leicht grau. Im Mund entfaltet die Schokolade ein intensives Kakoa-Aroma. Abgesehen von den genannten Substanzen enthält Schokolade aus Modica keine weiteren Zutaten, insbesondere keine Milch, keine Butter, kein Pflanzenfett und kein Lezithin. 2003 wurde die Schutzgemeinschaft Consorzio di Tutela del Cioccolato di Modica gegründet, um für Schokolade aus Modica eine geschützte Herkunftsangabe zu erhalten.